Das Kollegium der Mittelschule überlegte im Schuljahr 2001/02, ob es sich an der Schulentwicklung im „Netzwerk Innovativer Schulen“ an der LMU unter der Federführung von Dr. Richard Sigel beteiligen sollte. Nach einer positiven Entscheidung dafür unterzogen sich wechselnde Teile des Kollegiums über 1 1/2 Jahre hinweg am Freitagnachmittag und Samstag mit 10 anderen Netzwerkschulen der professionellen Schulentwicklung an der Münchner Universität, als einzige Münchner Hauptschule. Dieser Prozess, damals angestoßen, ist bis heute nicht abgeschlossen. Teile der fünf Bausteine (siehe unten) werden ständig einer Revision unterzogen und weiter entwickelt. Eine Steuergruppe an der Schule setzt immer wieder neue Impulse und stößt Diskussionen an.
Eine herausragende Eigenschaft der Schule ist die intensive Kommunikation auf allen Ebenen. Der Erhalt der Lehrergesundheit ist Thema der selbst initiierten Supervisionen von sowohl Schulleitung als auch Kollegium.
Folgende Bausteine nahm sich die Schule für die Schulentwicklung vor:
1. Leitbild, Schulprogramm und Hausordnung
- 5./6. Klasse: Schule soll (wieder) Spaß machen
- 7. Klasse: Orientierung auf Abschluss und Beruf
- 8./9. Klasse: Erreichen guter Abschlüsse und der Ausbildungsreife
2. Personalentwicklung
Welche Möglichkeiten der Personalförderung gibt es ? Sollen KollegInnen ermuntert werden, sich weiter zu entwickeln oder sollen sie an der Schule gehalten werden?
Welche Verhaltensweisen an der Schule oder in der Verwaltung fördern oder hemmen die Personalentwicklung (Vorschriften, Beamtenrecht, vorgesetzte Behörden etc.)?
Gesprächsführung: Erkunden von Interessen und Fähigkeiten durch Mitarbeitergespräche, kollegiale Supervision und Supervision der Schulleitung
3. Teamentwicklung
Wie kommuniziert das Kollegium miteinander?
Stimmen die Kommunikationsstrukturen?
Ist das Kollegium für Teamarbeit motiviert?
Welche Teams gibt es? Jahrgangsstufen- und Fachteams?
Ist die Schulleitung ein positives Beispiel?
Gibt es eine klare und kooperative Führung?
Können Arbeitsbeziehungen verbessert werden, wenn ja, wie?
Wird die Arbeit in der Schule als gemeinsame Aufgabe gesehen oder ist das Kollegium eine Summe von Einzelkämpfern?
4. Projektmanagement
Techniken, Methoden und Instrumente der Projektplanung müssen überlegt sein.
Durch entsprechende Projekte soll das Profil der Schule gestützt werden. Nur Projekte, die zum Leitbild passen, werden eingerichtet. Diese müssen sich durch Nachhaltigkeit auszeichnen und dürfen keine Strohfeuer sein.
Die Qualität von Projekten muss zum Qualitätsniveau der Schule passen.
Die Zeitplanung muss realistisch gehandhabt werden.
Die Einzelschritte müssen konkret geplant, der Überblick behalten werden.
Evaluation und Feedback sind nicht zu vergessen.
5. Unterrichtsentwicklung
Wie ist es um die Unterrichtsentwicklung an der Schule bestellt?
Gibt es Möglichkeiten der Förderung der Methodenkompetenz bei Lehrern und Schülern?
Hilft uns kollegiale Hospitation? Können wir sie institutionalisieren?
Welche fachspezifische Unterrichtsentwicklung in Deutsch, Mathematik, Englisch, im Sachunterricht und in praktischen Fächern gibt es? Was können wir tun, damit mehr Schüler in Englisch bessere Leistungen bringen?
Wie steht es um die Einführung und Weiterentwicklung von offenem Unterricht? Können wir den 45-Minuten-Takt aufbrechen und dadurch vielleicht schülerorientierter unterichten?